Vom 18. bis 20. September 2025 fand auf Norderney die 2. Antifouling-Konferenz mit begleitender Biofouling-Exkursion statt. Eingeladen hatten das Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen, das Maritime Cluster Norddeutschland (MCN) sowie das Institut für Antifouling und Biokorrosion Dr. Brill+Partner. Mit dabei waren auch Vertreter des Deutschen Segler-Verbands (DSV), des Deutschen Motoryachtverbandes (DMYV) sowie mehrere Landesverbände – auch der Bayerische Segler-Verband (BSV).
In den Vorträgen wurde die Umweltbelastung durch biozidhaltige Unterwasseranstriche erneut klar benannt. Für die Berufsschifffahrt wurden biozidfreie Weichsysteme vorgestellt, die eine bessere Umweltbilanz im Verhältnis zum CO₂-Ausstoß aufweisen.
Für die Sportschifffahrt zeigte sich allerdings eine Lücke: Viele der dort diskutierten Lösungen sind weder praktikabel noch bezahlbar für den Einsatz an Segel- und Motorbooten. Vertreter der Verbände waren sich einig, dass ein stärkerer Dialog mit Wissenschaft und Behörden notwendig ist, um die spezifischen Probleme des Wassersports deutlicher zu adressieren.
In den Freitext-Antworten wurde vor allem der Wunsch nach unabhängiger, transparenter und praxisnaher Information deutlich – zu Wirksamkeit, Umweltverträglichkeit, Anwendung und Kosten verschiedener Systeme.
Ein Schülerforschungsprojekt aus Friedrichshafen stellte Arbeiten zur invasiven Ausbreitung der Quagga-Muschel vor – ein Thema, das auch in Bayern viele Gewässer betrifft und eng mit Fragen der Bootspflege und -hygiene verbunden ist.
Die Sportschifffahrt fordert für die Zukunft wieder einen eigenen „Runden Tisch Antifouling“, der gezielt die Anliegen von Seglern und Motorbootfahrern behandelt. Erste Überlegungen zielen auf ein Treffen gemeinsam mit dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), idealerweise in den Räumen des DSV.
Ausführlicher Bericht: https://greenshipping-niedersachsen.de/de/2025/09/24/antifouling-konferenz-norderney-inkl-biofouling-exkursion/
Foto: GreenShipping Niedersachsen, Text: bjh/RT